Das Hjortspring-Boot
Das Boot, das wir bauen wollten
Das Boot ist das beeindruckendste Einzelstück des Hjortspring-Funds und Skandinaviens ältestes, bisher gefundenes, auf Planken gebautes Schiff.
Grundlage
G. Rosenbergs Fundbeschreibungen und Fr. Johannesens abgeleitete Zeichnungen bilden die Grundlage für:
- Rosenbergs Maßstabsmodell, wie in Rekonstruktionen
- Die Wiederherstellung des Funds durch das Nationalmuseum, siehe unten
- Unsere Rekonstruktion des Hjortspring-Bootes
Die Komponenten des Bootes.
F. Kaul: Da våbene tav, fig. 11.
Es ist ein mehr als 19 m langes Kanu, das aus einer Bodenplanke und einer Seiten- und Relingplanke auf jeder Seite besteht. Die Enden der Planken werden von zwei Bugblöcken zusammengehalten.
Dies ergibt ein kielfreies Gefäß mit rundem Boden. Die untere Diele und die Relingkanten sind an beiden Enden in zwei 2 m langen, nach oben gebogenen Hörnern verlängert (siehe Bild oben).
Das Boot besteht größtenteils aus Lindenholz, die untere Planke und die Bugblöcke sind durch eine vertikale Eichenplanke (Verriegelungsplanke) miteinander verbunden, ebenso werden die Hörner durch ein Stück Eiche zusammengehalten, die Eichenstücke werden in die Hörner und geschlagen mit Eichennägeln fixiert.
Eine Anordnung von 10 Spantrahmen, bestehend aus einer Sitzplanke aus Lindenholz, zwei Säulen und einem Querstück Asche, die alle von einem Haselzweig zusammengehalten werden, der fest an in die Boden- und Seitenbretter geschnitzten Stollen gebunden ist. Schnüre zum Binden bestehen aus Lindenbast. Die gleiche Art von Schnüren wird zum Zusammennähen der Bretter verwendet, es wird nirgendwo im Boot Metall verwendet!
Das Boot ist 13 m lang und 2 m breit, mittschiffs 0,7 m hoch und die Plankendicke variiert zwischen 3 cm am Boden und 1,5 cm am Geländer.
Die Handwerkskunst war so gut, dass das Gewicht nur ca. 500 kg.
Mit einer Besatzung von 22 Mann - 19 Paddlern, Kapitän, Steuermann und Schrittmacher (Trommeln) - und ihrer Ausrüstung an Bord betrug das Gesamtgewicht ca. 2.500 kg. Der Entwurf wurde dann ca. 30 cm.
Was war noch?
Der Hjortspringfund ist viel mehr als das Boot selbst, wir haben auch ein breites Wissen über die Waffen und Ausrüstung der vorrömischen Eisenzeit erworben.
Folgendes wurde in mehr oder weniger vollständiger Größe und Form gefunden:
- Mit mehr als 50 Lindenschildern ist es der größte Fund von erhaltenen Schilden aus der gesamten europäischen Vorgeschichte. Sie haben alle die gleiche Grundform mit Längen von 61 bis 68 cm und Breiten zwischen 29 und 52 cm.
Es gibt Überreste, die dem entsprechen, dass es zwischen 60 und 80 Schilde gegeben haben muss. - Mindestens 169 Speerspitzen, von denen 138 aus Eisen waren - von sehr unterschiedlicher Form, 10 bis 13,5 cm lang - und 31 Beine oder Kerben. Der längste Speerschaft war 197 cm lang.
- 11 Schwerter mit sehr unterschiedlichen Formen, aber alle einschneidigen und der Griffangel liegen in der Mittelachse des Schwertes.
- Während der Ausgrabung wurden Rostabdrücke von kleinen dünnen Eisenringen gefunden, diese Schicht hat laut Rosenberg 20 - 24 m² bedeckt, genug für 10 - 20 Ringpanzer, die ältesten in ganz Europa. Es muss davon ausgegangen werden, dass sie von den Kelten in Mitteleuropa importiert wurden.
- Die ersten Beispiele für gedrehte Holzteile in Nordeuropa, kleine Dosen ca. 10 cm im Durchmesser.
Für den Seetransport wurden viele verschiedene Holzteile gefunden.
Wie das Originalmaterial jetzt aussieht
Ausstellung des Fundes im Nationalmuseum
- 1937. Die erste Ausstellung von Hjortspringfundet - Alaun-Glykol-Konservierung.
- 1965. Das Boot wurde wegen Naturschutzproblemen abgebaut. Es wurde getrennt, konserviert und ausgepackt.
- 1986-1988. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel wurde das Boot erst in dieser Zeit umgebaut.
- 1988. Das Boot und die anderen Objekte wurden erneut in einem neu dekorierten Ausstellungsraum ausgestellt. Fl. Kaul veröffentlichte sein Buch: Da våbnene tav, und Fl. Rieck & O. Crumlin-Pedersen: Både fra Danmarks Oldtid.
- 2003-2004. Die Ausstellung Sejrens Triumf wurde mit dem geliehenen Nydambåd als eine der Attraktionen und im Umgang mit Kriegsbeuteopfern eröffnet.
Hjortspring-Bootes und Tilia Alsie erwähnt [ p. 212 - 222].